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Extraterrestrischer Mikrokosmos

Titel Pikmin
System GameCube
Genre Strategie
Jahr 2001
Entwickler Nintendo
Publisher Nintendo
Mehrspieler nein
Speicher 3 Spielstände
Zielgruppe Anfänger und Fortgeschrittene
Gestestete Version D
Tag 2 von 30, der Sonnenstand oben gibt Aufschluss über die Tageszeit.
Tag 2 von 30, der Sonnenstand oben gibt Aufschluss über die Tageszeit.
Die Flugkapseln der Pikmin verlassen nachts die Planetenoberfläche...
Die Flugkapseln der Pikmin verlassen nachts die Planetenoberfläche...
...da diese erfüllt ist von allerhand Getier, dass es zu erledigen gilt...
...da diese erfüllt ist von allerhand Getier, dass es zu erledigen gilt...
...da dieses nicht nur den Pikmin nach dem Leben trachtet sondern auch ...
...da dieses nicht nur den Pikmin nach dem Leben trachtet sondern auch ...
...ein Auge auf die wertvollen Ressourcen geworfen hat.
...ein Auge auf die wertvollen Ressourcen geworfen hat.
Diese Ressourcen gilt es mannstark abzuernten.
Diese Ressourcen gilt es mannstark abzuernten.
Das Ziel der Mission: Die Wiederherstellung der S.S. Dolphin.
Das Ziel der Mission: Die Wiederherstellung der S.S. Dolphin.

Pikmin

Ob von einer amerikanischen Kinofigur, kindlichen Exkursionen durch Feld und Flur, über Stock und Stein und durch Höhlen bis hin zur gemächlichen Gartenarbeit auf dem Zenit seines Erfolges: Die Videospiele des Shigeru Miyamotos besitzen etwas autobiografisches, anders wären Donkey Kong und The Legend of Zelda und der vorliegende Titel - Pikmin - unrealisiert geblieben. Die Inspiration aus dem scheinbar profanen Alltag treiben die schönsten Früchte, offensichtlich ein Erfolgsgeheimnis des Altmeisters. Mittelklassigere Mitbewerber scheinen dieses Rezept bisher nicht ergründet zu haben, anders sind die abertausenden von uninspirierten Schundprogrammen auf dem Softwaremarkt wohl nicht zu erklären...aber nun zu Pikmin.

Vom Bruch- und Buschpiloten...

...Captain Olimar handelt der Plot des Spiels. Olimar, seines Zeichens ein humanoides Wesen vom Planeten Hocotate ist zwecks interstellarem Ausspannen mit seiner gewagten Schiffskonstruktion S.S. Dolphin in den Weiten des Alls unterwegs, als ein Asteroid den Weiterflug gewaltsam unterbricht: Es kommt zu einem dramatischen Unfall, währenddessen das Raumschiff in das Schwerefeld eines bis dato unklassifizierten Planeten gerät und samt Mann und Rettungsring auf die planetare Oberfläche niedersaust. Nach der unsanften Landung erwacht Olimar und stellt fest, dass die Luftzusammensetzung des Planeten seiner Lunge nicht gut tut, kurzum, er hat nur eine begrenzte Aufenthaltsdauer und muss nach 30 Tagen wieder verschwunden sein sonst leidet seine Gesundheit. Dummerweise hat sich seine Gerümpelkammer von Raumschiff aber infolge des Crashes gleichmäßig über den Planeten verteilt und verlangt nach erneutiger Zusammensetzung. Zufällig sind es genau 30 Teile...und zufällig gibt es eingeborene Lebewesen, viele, viele böse, aber auch welche, die sich als kooperativ und nützlich erweisen...die Pikmin.

Einsiedelei

Pikmin - eine wuselige Strategiesimulation mit dem Flair eines klassischen Miyamotos. Der Spieler steuert Captain Olimar samt seiner Rasselbande von kleinen Blattmännchen und ist gezwungen jeden Tag so gut zu planen, um zumindest bei Sonnenuntergang ein weiteres Raumschiffteil ergattert zu haben. Die taktischen Zwischenziele lauten: Ressourcen finden, Gegner verdreschen, Hindernisse aus dem Weg räumen bzw. sie weitläufig zu umgehen, die Pikmin-Population vergrößern und anschließend alles wieder in die Orbitalkapseln bzw. in das Raumschiff räumen da nachts alleingelassene Pikmin dem Erdboden von den einheimischen Wesen gleichgemacht werden. Und das allerwichtigste: Den Sonnenstand nicht aus den Augen verlieren, Zeitdruck ist ein elementarer Bestandteil des Pikmin-Gameplays. Spielerische Relevanz haben zudem die Anzahl und Farben der Pikmin: Gezüchtet werden kann grundsätzlich eine unrealistische Zahl von 9999 Pikmin, von diesen können aber nur 100 Exemplare gleichzeitig außerhalb der Pikminkapseln, sprich im Spiel, agieren. Eine strategische Note erhält das Spiel zusätzlich durch das Dreifarbensystem der kleinen Wühler: Rote Pikmin sind weniger feuerempfindlich, blaue vertragen das kühle Nass problemlos und die gelben sind kleine Bombenleger. Mit dieser Kombination bestreitet man das Spiel.

チャレンジ

Einmal in die Steuerung eingewöhnt, offenbart Pikmin ein gewaltiges Potential. Der ständige Zeitdruck, die Aufforderung Raumschiffteile zu sammeln, für Pikmin-Nachwuchs auf Basis der eingesammelten Gegner/Ressourcen zu sorgen birgt ein ungeahntes Potential, dieses sich in diesem Teil allerdings noch nicht in der Form - wie es in der Fortsetzung der Fall sein wird - entfalten konnte. Die runden Formen, die bunten Farben und die exotische Musikuntermalung entführen tatsächlich in die Weiten einer fremden Welt, zusätzlich - allerdings nur beim ersten Durchspielen interessant: Captain Olimar schreibt an jedem Abend einen Eintrag in sein Logbuch und verarbeitet so seine Erlebnisse auf dem fremden Planeten. Im Verlauf des Spiels schaltet sich der Challenge-Modus frei, ein Modus abseits der Primärstory in diesem es nur darum geht auf bestimmten Arealausschnitten möglichst viele Pikmin zu züchten, sprich Ressourcen - Blumen und Gegner - in die Pikminkapseln zu transportieren, um eine hohe Anzahl an Nachwuchs zu generieren. Allerdings ist der Gesamtreiz des Spiels Pikmin trotz der Challenges nach allenfalls 15 Stunden für unerfahrene Spieler vorbei und der Abspann über den Bildschirm gewandert ...

S.S. Dolphin zündet

Das GameCube-Debüt des Captain Olimars, der mit dem Meteoritencrash des Raumschiffs S.S. Dolphin genötigt wurde seinen Ikeabausatz von Weggefährt wieder zusammenzupuzzeln, zündet. Nintendos Franchisepremiere weiß zu begeistern. Trotz Kinderkrankheiten wie überhöhten Zeitdrucks, der kurzen Spieldauer und der mangelnden Multiplayeroption weiß die Vorgartenkeilerei mit den Blumenkindern und dem einzusammelnden Raumschrott trotz oder besser gesagt gerade wegen seinem offensiven fremdartig-japanischen - ja für europäische Gemüter gar außerirdischen - Gesamtpräsentation zu begeistern. Nicht selten erwischt man sich zudem dabei, Sympathien für die großen roten, weißgefleckten Krabbelkäfer zu entwickeln wenn sie von einer Horde wildgewordener Gänseblümchen vermöbelt werden, aber der Zweck heiligt hier die Mittel. Mist, schon wieder ein Tag vorbei. 
Patrick Kleine meint:
Grundsätzlich gilt: Pikmin ist klasse! Eines der absoluten Überraschungen der letzten Jahre aus dem Hause Nintendo, die bekanntermaßen sich zunehmend in festgefahrenen Franchisemustern bewegen - wenn auch erfolgreich. Der liebevoll designte Ausflug in den Vorgarten des Shigeru Miyamoto bzw. auf den Planeten der Pikmin überrascht mit einem originellen Gameplay- und Story-Ansatz wie man ihn bisher in dieser Form noch nicht erleben durfte. Zwischendurch konnte ich mich des Eindrucks allerdings nicht erwehren mehr zu arbeiten als zu spielen - angesichts des Zeitdrucks schlägt der Spielfluss teilweise in regelrechten Stress um. Der größte Kritikpunkt ist meiner Ansicht nach der geringe Umfang des Spiels. Nichts desto trotz bekommt man unterm Strich ein technisch wie spielerisch orignellen Ausflug in einen knuddeligen Mikrokosmos präsentiert und darf fleißig Blumen pflücken, Raumschiffteile einsammeln und Käfer verprügeln...

Wertung

85%

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