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The Return of the Kong

Titel Donkey Kong Country Returns
Titel (Japan) Donkey Kong Returns
System Wii
Genre 2D Jump 'n' Run
Jahr 2010
Entwickler Retro Studios
Publisher Nintendo
Mehrspieler lokal
Max. Spieler 2
Speicher 3 Spielstände
Zielgruppe Fortgeschrittene und Profis
Gestestete Version D
Ein Tiki bei der Arbeit
Ein Tiki bei der Arbeit
Gut festhalten, DK
Gut festhalten, DK
Diddy scheint sehr kräftig zu sein
Diddy scheint sehr kräftig zu sein
Unsere Spielwiese
Unsere Spielwiese
Zurück: Wilde Lorenfahrten
Zurück: Wilde Lorenfahrten
Grafisch wie spielerisch gibt es viel Abwechslung
Grafisch wie spielerisch gibt es viel Abwechslung
Hassliebe: das Raketenfass
Hassliebe: das Raketenfass

Donkey Kong Country Returns

Nachdem Nintendo 2002 seine Anteile am englischen Entwicklungsstudio Rare ausgerechnet an den Konkurrenten Microsoft verkaufte, glaubte niemand mehr so recht an ein neues Donkey Kong Country. Intern schien Nintendo ihre Ressourcen für andere Projekte aufzusparen und für die 2nd-Party Entwickler war die Franchise eine Nummer zu groß. Umso überraschender war natürlich die offizielle Ankündigung von Returns auf der E3 '10, nur ein halbes Jahr vor der Veröffentlichung. Die Entwickler des Spiels, Retro Studios, hatten bislang nur die Metroid Prime Trilogie im Portfolio. Was können wir von ihnen in einem anderen Genre erwarten?

Um was geht's?

Wieder einmal ist Donkey Kongs gesamter Bananenvorrat geklaut worden. Nur waren es diesmal nicht die gemeinen Kremlings und ihr Anführer King K. Rool, sondern der Stamm der Tiki Taks. Die Tikis sind seltsame, bösartige Wesen, die selbst keinen großen Schaden anrichten können, aber dafür in der Lage sind andere Tiere mit ihrer Musik zu hypnotisieren und für ihre Zwecke zu missbrauchen. Donkey und Diddy lassen sich das natürlich nicht gefallen und jagen die Diebe quer durch über 70 Level in acht thematisch unterschiedlichen Welten.

Die Story ist doch unwichtig, kommen wir zum Gameplay

Der Großteil des Spiels besteht aus klassischen Jump 'n' Run Levels, vollgepackt mit fliegenden und krabbelnden Gegnern, tiefen Abgründen, wackeligen Plattformen, explosiven Fässern und versteckten Bonusräumen. Anders als in den Vorgängern kann in Returns nur Donkey Kong gesteuert werden. Stößt Diddy dazu, wird dieser von ihm huckepack getragen. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass Diddy seinen Jetpack einschalten kann, um eine Sekunde in der Luft zu schweben. Einige Abschnitte des Spiels werden mit dieser Fähigkeit deutlich leichter. Ebenfalls neu ist, dass beide nun jeweils zwei statt nur einem Treffer einstecken können. Der knackige Schwierigkeitsgrad aus den Rare-Titeln ist aber trotz dieser Änderung erhalten geblieben. Zu den bekannten Lorenfahrten, die nichts an Frustpotential verloren haben, gesellen sich nun nicht minder gemeine Raketenfässer, die viel Feingefühl verlangen, will man nicht an einem Hindernis zerschellen. Zwar haben unsere beiden Helden damit das Fliegen gelernt, aber auf Tauchausflüge müssen sie diesmal verzichten, denn es gibt keinen einzigen Unterwasserlevel. Auch erhalten Sie wenig Unterstützung von ihren Freunden aus dem Tierreich. Einzig Rambi, das Nashorn, ist mit von der Partie und plättet weiterhin alles, das es wagt, sich ihm in den Weg zu stellen. Sehr zum Leidwesen von Donkey und Diddy haben Retro Studios ihnen aber nicht die überdimensionierten Endgegner am Ende jeder Welt genommen.

Ich muss doch nicht wild rumfuchteln, oder?

Selbstverständlich können die Kongs per Tastendruck springen oder Dinge greifen. Die Vorwärtsrolle ist ebenfalls weiterhin in ihrem Repertoire, ausgelöst wird sie allerdings durch das Schütteln der Wii-Remote, wenn die Affen in Bewegung sind. Im Stillstand können sie auf die gleiche Weise jetzt aber auch mit einer Trommelattacke ihre Gegner kurzfristig betäuben. Sind sie während des Schüttelns geduckt, holen sie hingegen alles aus ihren Lungen heraus, um beispielsweise ein Feuer auszupusten. Neben der reinen Wii-Remote Steuerung gibt es auch die Möglichkeit das Nunchuk anzuschließen, was durchaus zu empfehlen ist, da die Schüttelattacken so etwas leichter ausführbar sind. Leider hat man es versäumt auch eine Unterstützung für den Classic Controller zu integrieren.

Hilfe, das ist doch viel zu schwer!

Auch geübte Spieler werden etliche Bildschirmtode sterben, ehe sie viele der fieseren Passagen sicher überwinden können. Mit Münzen, die in rauen Mengen vorhanden sind, können in Cranky Kongs Laden neben preisgünstigen Extraleben auch zusätzliche Energieherzen oder vorübergehende Unverwundbarkeit gekauft werden. Sollte das für einen Erfolg immer noch nicht reichen, kann nach einigen verlorenen Leben der in New Super Mario Bros. Wii eingeführte Super-Assistent aktiviert werden und der Level wird vom computergesteuerten Super Kong durchgespielt, wobei jederzeit die Kontrolle wieder übernommen werden kann.

Kann mein kleiner Bruder auch mitspielen?

Die beiden Helden können auch separat von zwei Spielern gesteuert werden. Diddy kann dann sogar mit seiner Erdnuss-Pistole auf Feinde schießen. Ist ein Abschnitt für den Diddy-Spieler mal zu schwer, kann der kleine Kerl auf den Rücken von Donkey Kong springen und der erste Spieler übernimmt die alleinige Verantwortung für sein Wohlergehen. Einen Nachteil hat diese Zusammenarbeit aber doch: Stirbt eine der Spielfiguren, wird ihr eine sofortige Rückkehr ins Spiel zwar nicht verwehrt, aber beide Spieler zehren vom gleichen Extralebenkonto. Fallen beide in einen Abgrund, sind auch gleich zwei Leben weg.

Der Endboss ist besiegt - was nun?

Nur weil Donkey Kong seine Bananen wieder hat, ist das Spiel noch lange nicht vorbei. Es offenbart sogar jetzt erst seinen wahren Umfang. Es gilt noch alle Puzzle-Teile zu finden, die in allen Leveln versteckt sind, die Konzeptbilder in der Galerie freischalten. Ebenfalls freigeschaltet werden Bonuslevel, deren Schwierigkeitsgrad alles bisherige nochmal in den Schatten stellt, wenn alle K-O-N-G Buchstaben in jedem Level einer Welt eingesammelt wurden. Wer hartnäckig genug war auch diese zusätzlichen Level zu meistern, darf nun das komplette Abenteuer noch einmal im Spiegel-Modus durchspielen. Ohne Diddy, ohne Inventaritems und ohne einen einzigen Treffer kassieren zu dürfen. Die allergrößte Herausforderung ist es jedoch alle Goldmedaillen im Spiel auf Zeit-Modus zu gewinnen. Der Erhalt der geistigen Gesundheit kann bei diesem Vorhaben allerdings nicht garantiert werden.

Sven Heidel meint:
Rare hätte es selbst zu Glanzzeiten nicht besser machen können! Die größte Stärke von Returns ist ganz klar das einfallsreiche Leveldesign, das immer wieder neue Überraschungen bereithält. Man braucht jedoch eine hohe Frustresistenz, um es voll genießen zu können. Klar, man kann sich es sich von Super Kong durchspielen lassen oder Items einsetzen, aber das verschafft ja keine richtige Befriedigung. In einer Zeit, in der die Spieler zunehmend an die Hand genommen werden, ist das für mich eine willkommene Abwechslung. Die einzigen Schwächen zeigen sich bei der Steuerung. Die durch Bewegung gesteuerten Aktionen funktionieren zwar prinzipiell gut, aber in hektischen Momenten würde ich dennoch lieber einfach einen Button drücken. Auch Diddys Jetpack kann nerven, wenn er sich aktiviert, obwohl man eigentlich nur vom Kopf eines Gegners abspringen wollte und das nicht genau genug getimet war. Gründe gegen dieses Spitzenspiel sind das aber wirklich nicht. Und jetzt bitte ich um Entschuldigung, ich muss noch die Spiegel-Level bezwingen...oder sie mich.

Wertung

89%

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