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Block Party

Titel NBA Jam
System Wii
Genre Arcade-Basketball
Jahr 2010
Entwickler EA Canada
Publisher Electronic Arts
Mehrspieler lokal
Max. Spieler 4
Speicher mehrere Spielstände
Zielgruppe Anfänger bis Profis
Gestestete Version UK
Kobe Bryant besiegt die Celtics im Alleingang
Kobe Bryant besiegt die Celtics im Alleingang
Gerald Wallace ist in brennender Form
Gerald Wallace ist in brennender Form
Domination: Eine der neuen Spielarten im Remix Mode
Domination: Eine der neuen Spielarten im Remix Mode

NBA Jam

Anfang der 90er war NBA Jam ein großer Hit in der Spielhalle und auf den 16-Bit Konsolen. Entsprechend positiv waren die ersten Reaktionen auf EAs Ankündigung einer Neuauflage mit zeitgemäßer Optik und aktuellen Kadern.

Was unterscheidet NBA Jam von herkömmlichen Basketballspielen?

Es treten zwei Spieler pro Mannschaft unter einem Minimum an Regeln (sprich es gibt keine Fouls) gegeneinander an. Realismus wird dabei kleingeschrieben und so machen gerade die, den physikalischen Gesetzen widerstrebenden, Dunks den Reiz dieser Serie aus. Ohnehin schon überdurchschnittlich athlethisch begabt, springen die Stars der NBA hier mit Leichtigkeit mehrere Meter in die Luft und slammen den Ball nach einigen Salti mit voller Wucht in den Korb. Nicht nur das Regelwerk, sondern auch die Mannschaftskader unterliegen starken Einschränkungen. Nur drei Spieler pro Team (in Ausnahmefällen vier) stehen zur Auswahl. Zusätzliche "Legenden", die schon im ersten NBA Jam dabei waren, können durch bestimmte Leistungen freigespielt werden. Und genau wie damals sind durch Cheats US-Politiker höchsten Ranges spielbar. Wer sich schon immer gefragt hat, wer in einem Basketballspiel zwischen Obama/Clinton und Bush/Palin gewinnen würde, kann sich hier die Antwort selbst geben.

Remix Mode

Neben der klassischen Kampagne, in der alle Teams nacheinander besiegt werden müssen, haben sich die Entwickler auch etwas neues augedacht, um etwas Abwechslung in das betagte Spielkonzept zu bringen: den Remix Modus. Auch hier müssen alle Mannschaften besiegt werden, doch gibt es unterschiedliche Spielvarianten. Zum Beispiel gewinnt bei 21 derjenige Spieler, der zuerst, na, 21 Punkte erzielt und im Remix 2 vs. 2 verleihen Power-Ups kurzzeitig besondere Fähigkeiten. In Smash tauschen die Mannschaften solange Dunks miteinander aus, bis einer der Körbe zu Bruch geht und in Elimination fliegt nach einer gewissen Zeit derjenige der drei oder vier Spieler mit den wenigsten Punkten raus. Im Domination Modus zählen Körbe nur, wenn der Ball von einem bestimmten Punkt geworfen wurde. Dieses Feld gehört dann einige Zeit zum jeweiligen Spieler und erhöht fortlaufend seinen Score, sofern kein anderer Spieler ihm dieses Feld durch einen Treffer seinerseits streitig machen kann.

Die technische Seite

Grafisch wurde ein interessanter Stil gewählt. Die Köpfe bestehen nicht aus Polygonen, sondern aus verschiedenen Fotografien der echten Spieler mit teils lustigen Gesichtsausdrücken. Die Hintergrundmusik hingegen dudelt eher uninspiriert vor sich hin, während der Kommentator wie einst Sprachsamples wie "He's on fire!" oder "Boomshakalaka!" von sich gibt. Die Steuerung wird jeden zufriedenstellen, denn neben der bewegungsbasierten Bedienung per Wii-Remote wird auch der Classic Controller unterstützt. Zwar können bis zu vier menschliche Spieler gleichzeitig an einer Wii spielen, ein Online-Modus bleibt jedoch den ansonsten inhaltsgleichen PS3- und XBox 360-Versionen vorbehalten.

Sven Heidel meint:
Spielerisch war das Original dermaßen simpel (aber genial), dass eigentlich nichts hätte schiefgehen können. Doch EA Canada hat quasi das Unmögliche geschafft. Jede Partie ist ein reines Defensiv-Spektakel. Statt cooler Dunks dominieren Blocks und Steals den Spielverlauf. Das ist nicht Sinn eines Arcade-Sportspiels. Nach einem positiven Ersteindruck war die Luft dann bei mir schnell raus. Auch hätte ich mir größere Kader gewünscht,da leider einige gute Spieler abwesend sind. Der Remix Modus verlängert zwar die Spielzeit um etliche Stunden, den Spielspaß jedoch eher nicht, leidet er doch unter denselben Krankheiten wie das klassische 2 gegen 2. Schade, aber aus dem 2010er NBA Jam hätte man deutlich mehr können, wenn nicht sogar müssen.

Wertung

63%

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